Jean Poivres Geschichte ist keine Biographie.
Aber sie könnte eine sein.
Ikonisch wie die Düfte ist auch die Figur, deren Namen sie tragen: Jean Poivre. Als sei er einem der großen Romane Hugos oder Dumas‘ entstiegen, erobert er die Welt der Parfümerie mit einer Urgewalt, wie sie nur aus einem kraftvollen Gebräu wie dem der französischen Revolution entstehen kann: Aufstand, Befreiung, Pulverduft, Krieg, Verrat und Königsmord.
Jean Poivres Geschichte ist keine Biographie. Aber sie könnte eine sein. Sein Tagebuch, seine »Schatzkiste der Erinnerungen«, ist ein Kompendium niemals erzählter Geschichten eines Genies, dessen Schöpfungen über die Jahrhunderte in Vergessenheit gerieten. Eines Visionärs, dem es zeitlebens nie gelang, sein Idealbild eines Parfums real werden zu lassen.
Poivre verfügt über die feine Nase eines Jean-Baptiste Grenouille. Seine Besessenheit, den perfekten Duft zu erschaffen, lässt ihn jedoch nicht zum Massenmörder werden. Vielmehr trägt er die tragische Zerrissenheit eines Dorian Gray in sich. Seine makellose äußere Erscheinung verbirgt den Kampf, den er tief in seinem Inneren austrägt. Da ist diese immer wiederkehrende Vision des perfekten Parfums, die sich mit den Verfahren seiner Zeit jedoch nicht verwirklichen lässt: Kügelchen in Kugeln. Elegante, komplexe, von der Natur inspirierte Duftkompositionen, die wie eine wunderschöne Blume erblühen, die einem Samen entspringt.
Nur seine Freundin Sophie erkennt im tiefen Blau seiner Augen das Monster, das ihn quält. Sie führt ihn in die Welt des Okkulten – nicht ahnend, dass von dort der Weg zum Laudanum nicht mehr weit ist. Von seiner Leidenschaft gequält, wird Poivre schließlich zu einem »Opiumesser«, wie ihn Thomas De Quincey beschrieb, und verlässt diese Welt im Opiumrausch.
Hätte uns Jean Poivre nicht seine »Schatzkiste der Erinnerungen« hinterlassen, wären unzählige geniale Duftsymphonien für die Nachwelt verloren gewesen. Einer glücklichen Fügung des Schicksals verdanken wir den Fund dieser unbezahlbaren Aufzeichnungen. Nun kann ein visionärer Parfumeur Poivres Traum von vor 200 Jahren mit der Technik von heute in die Realität umsetzen.
Die Libertins des Grasse Institute of Perfumery, einer der renommiertesten Parfumschulen der Welt, setzen sich tagtäglich mit schöpferischer Muse und sinnlicher Schönheit auseinander. Gemeinsam mit ihnen haben wir Düfte geschaffen, welche die wahre Haute Parfumerie der Zukunft widerspiegeln.
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